Fallbeispiel: Schlaganfall in den Morgenstunden

Wie der passive Hausnotruf Emily Leben retten kann

Ein unterschätztes Risiko: Der „Wake-up Stroke“ und seine Ursachen

Der Schlaganfall zählt zu den häufigsten medizinischen Notfällen im höheren Lebensalter. Besonders auffällig ist dabei die zeitliche Häufung in den frühen Morgenstunden. Die Ursache hierfür ist in der Regel harmlos – zumindest für gesunde Menschen: ein physiologisches Phänomen namens „Morning Surge“, also der morgendliche Blutdruckanstieg nach dem Aufwachen.

Während wir schlafen, sinkt der Blutdruck ab. Mit dem Aufwachen jedoch steigt er rasch an – das Herz-Kreislauf-System wird aktiviert, Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin werden ausgeschüttet. Bei vulnerablen Personen mit Bluthochdruck oder arteriosklerotischen Veränderungen der Blutgefäße kann dieser plötzliche Druckanstieg zu einem thrombotischen oder hämorrhagischen Ereignis führen – einem Schlaganfall.

In Fällen, in denen der Schlaganfall bereits während des Schlafs oder kurz vor dem Aufwachen eintritt, spricht man in der Medizin vom sogenannten „Wake-up Stroke“. Diese Form des Schlaganfalls ist besonders tückisch: Die Symptome treten unbemerkt auf, Hilfe wird oft erst verspätet gerufen – manchmal zu spät.

Demografische Realität: Alleinleben im Alter und das steigende Risiko

Die demografische Entwicklung in Deutschland macht deutlich: Der Anteil älterer Menschen, die allein leben, steigt kontinuierlich. Nach konservativen Schätzungen leben heute mehr als 10 Millionen Menschen über 55 Jahre allein in ihrem Haushalt. In dieser Bevölkerungsgruppe kommt es täglich zu etwa 160 Schlaganfällen – viele davon in den Morgenstunden, unbeobachtet und ohne Möglichkeit, selbst Hilfe zu rufen.

Das Risiko für einen Schlaganfall nimmt mit dem Alter deutlich zu. Ab dem 65. Lebensjahr verdoppelt sich die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls etwa alle zehn Jahre. Der medizinische Imperativ lautet daher: Früherkennung und schnelle Versorgung sind entscheidend.

Zeit ist Gehirn: Warum Minuten über Leben und Lebensqualität entscheiden

Wissenschaftliche Studien belegen den enormen Wert einer raschen notfallmedizinischen Versorgung. Eine vielbeachtete Untersuchung der University of California, Los Angeles (UCLA), veröffentlicht im Journal of the American Medical Association (JAMA) im Jahr 2019, zeigt: Mit jeder 15 Minuten, die eine Behandlung früher beginnt, steigt die Überlebenswahrscheinlichkeit um rund 1 % – ein scheinbar kleiner Wert, der in der Praxis über Leben und bleibende Behinderung entscheiden kann.

Zahlen zum Schlaganfall in der Altersgruppe ab 55 Jahren die allein leben

Auch die neurologische Erholung, also die Chance, nach einem Schlaganfall wieder ein eigenständiges Leben zu führen, verbessert sich signifikant bei schneller Intervention. Dies unterstreicht: Die Erkennung des Notfalls ist der entscheidende Faktor – noch vor der eigentlichen Therapie.

Technologischer Status quo: Klassische Hausnotrufe und ihre Grenzen

Klassische Hausnotrufsysteme sind in Deutschland seit Jahrzehnten etabliert. In der Regel handelt es sich um tragbare Notrufknöpfe, die bei Bedarf gedrückt werden können, um Hilfe zu alarmieren. Diese Systeme funktionieren zuverlässig – unter einer entscheidenden Voraussetzung: Der oder die Betroffene ist bei Bewusstsein, handlungsfähig und trägt das Notrufgerät bei sich.

Doch genau diese Bedingungen sind bei einem akuten medizinischen Ereignis wie einem Schlaganfall oft nicht erfüllt. Lähmungen, Sprachverlust oder Bewusstseinsstörungen verhindern das Auslösen eines aktiven Alarms. Die Hilfekette wird nicht in Gang gesetzt. Das System bleibt stumm – und der Notfall unbemerkt.

Innovation im Dienst der Sicherheit: Der passive Hausnotruf Emily

Um dieser Lücke in der Notfallversorgung zu begegnen, wurde das System Emily entwickelt – ein intelligenter, passiver Hausnotruf, der ohne aktive Bedienung durch den Nutzer auskommt. Emily ist ein sogenanntes Ambient Assisted Living System (AAL) – also eine technologiegestützte Assistenzlösung, die das selbstbestimmte Leben älterer Menschen in der eigenen Wohnung sicherer gestaltet.

Funktionsweise: Verhaltensmuster als Indikator für Normalität

Das System basiert auf einem lernfähigen Algorithmus, der typische Aktivitätsmuster erkennt – zum Beispiel das morgendliche Aufstehen, den Gang ins Badezimmer oder die Bewegung in der Küche. Bereits ein einziger Bewegungssensor in der Wohnung kann genügen, um festzustellen, ob sich der Tagesablauf wie gewohnt vollzieht.

Der Emily Hausnotruf erfasst automatisch Aktivität und alarmiert bei Abweichung

Beispielhafte Anwendung: Der kritische Morgen

Wacht ein Bewohner üblicherweise zwischen 07:05 und 07:40 Uhr auf und bleibt an einem Tag jede Bewegung aus, registriert Emily diese Abweichung. Nach einer definierten Toleranzzeit wird automatisch eine zuvor festgelegte Alarmkette aktiviert: Angehörige, Nachbarn oder Pflegekräfte werden benachrichtigt und können gezielt nachsehen oder Hilfe holen.

Erweiterung durch Wearables: Vitaldaten in Echtzeit

Emily lässt sich darüber hinaus mit modernen Wearables wie der Apple Watch vernetzen. Diese bieten zusätzliche Sicherheit durch die kontinuierliche Erfassung von Vitalparametern (z. B. Herzfrequenzvariabilität, Sauerstoffsättigung, Herzrhythmusstörungen). Funktionen wie Sturzerkennung oder die Identifikation von Vorhofflimmern und Kammerflimmern erhöhen die diagnostische Reichweite des Systems erheblich – insbesondere im präklinischen Bereich. Kritische Ereignisse sendet die Apple Watch ebenfalls über die Emily App an die Angehörigen.

Datenschutz und Selbstbestimmung: Technologie mit Maß und Verantwortung

Ein häufig geäußerter Vorbehalt gegenüber digitaler "Überwachung" im Wohnumfeld betrifft den Datenschutz und das Gefühl permanenter Kontrolle. Emily setzt hier bewusst auf ein diskretes, kamerafreies System. Es existieren weder Mikrofone noch Kameras in der Emily Hardware.

Stattdessen liegt der Fokus auf der Erkennung von Abweichungen im Bewegungsprofil, ohne private Aktivitäten zu protokollieren. Die Datenverarbeitung erfolgt lokal und anonymisiert. Die Bewohner behalten jederzeit die Kontrolle über die Einstellungen, Alarme und die Empfängerliste für Benachrichtigungen.

Zielsetzung: Ein längeres, selbstbestimmtes Leben mit dem guten Gefühl von Sicherheit

Emily verfolgt ein klares Ziel: Menschen dabei zu unterstützen, so lange wie möglich selbstständig und sicher in den eigenen vier Wänden zu leben. Durch die frühzeitige Erkennung von medizinischen Notfällen – insbesondere bei isoliert lebenden Personen – trägt das System zur Verringerung von Komplikationen, Krankenhausaufenthalten und Pflegebedürftigkeit bei.

Fazit: Früh erkennen, schneller helfen, Leben retten

Der Schlaganfall in den Morgenstunden ist eine stille Gefahr, die Millionen alleinlebender Menschen betrifft. Die herkömmliche Technik ist hier oft überfordert bzw. eingeschränkt geeignet. Der passive Hausnotruf Emily schließt diese kritische Lücke – durch intelligente, lernfähige Sensorik, smarte Integration von Vitaldaten und ein sensibles Frühwarnsystem.

Emily ist kein Eingriff in die Privatsphäre, sondern eine Erweiterung der Sicherheit. Sie ergänzt menschliche Fürsorge mit technologischer Wachsamkeit – und leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur Gesundheitsvorsorge im Alter.

Entscheiden Sie sich jetzt für Emily!